Freitag , 29 März 2024
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Der ewige Traum vom Fliegen: Ein kurzer Abriss der Luftfahrtsgeschichte


Es ist wohl ein ewiger Traum vom Fliegen gewesen, der die Menschen seit der Antike beschäftigt. Bis zum ersten 59 Sekunden-Flug in den Sanddünen von Kitty Hawk in North Carolina ist jedoch eine lange Zeit vergangen. Erst am 17. Dezember 1903 gelang es das erste Mal in der Geschichte, dass „eine Maschine mit einem Menschen sich selbst durch ihre eigene Kraft in freiem Flug in die Luft erhoben hatte, in waagerechter Bahn vorwärts geflogen und schließlich gelandet war, ohne zum Wrack zu werden“.

Abflug

„Das einzig Gefährliche am Fliegen ist die Erde.“ Wilbur Wright (1867 – 1912)

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Stolze Erinnerung an den ersten geglückten Flug

Schon wenige Jahre danach folgten weitere Sensationen: Am 25. Juli 1909 gelang dem Franzosen Louis Blériot in 37 Minuten die erste Überquerung des Ärmelkanals von Calais nach Dover. Wie schon oft zuvor führte die Kriegsindustrie zu weiteren Quantensprüngen in der Luftfahrt-Technologie, denn mit der Überlegenheit in der Luft war man dem Feind ein großes Stück voraus. Hugo Junkers in Deutschland und William Boeing in den USA waren Pioniere in der kommerziellen Herstellung von Fluggeräten. 1919 gelang John Alcock und Arthur Whitten Brown erstmals der Überflug des Atlantik von Neufundland nach Irland. Im gleichen Jahr wurde in den Niederlanden die KLM als erste international operierende Fluggesellschaft gegründet. Die Entwicklung der zivilen Luftfahrt ging rasant und in großen Schritten vor sich. Es verging kein Jahr ohne Sensation. 1927 gelang Charles Lindbergh der erste Solo-Transatlantikflug von New York nach Paris. Ein Jahr später wurde der Atlantik vom deutschen Piloten Hermann Köhl erstmals in der Gegenrichung überquert.

Neue Technologien führen zur Kommerzialisierung des Luftverkehrs

Die Flugzeuge der 1930er Jahre hatten äußerlich nur noch wenige Ähnlichkeiten mehr mit jenen der ersten Generation. Die rasche technische Weiterentwicklung führte zur Gründung weiterer international agierender Flugverkehrsgesellschaften in den 1930er-Jahren. Zeitgleich begann die große Ära der Zeppeline, die mit der Hindenburg-Katastrophe in Lakehurst im Mai 1937 ein jähes Ende fand. Statt der „fliegenden Zigarren“ eroberten nun mehr und mehr Motorflugzeuge den Himmel. Der 2. Weltkrieg verhinderte zunächst die Weiterententwicklung der kommerziellen Luftfahrt. Allerdings führte der Drang den Feind zu besiegen, zu bahnbrechenden Technologien. Die Bedeutendste war wohl die Erfindung des Strahltriebwerkes. Der Flugzeugkonstrukteur und Unternehmer Ernst Heinkel und der deutsche Physiker Hans von Ohain bauten ein solches Triebwerk erstmals in ein Flugzeug ein. Am 27. August 1939 hob eine Heinkel He178 als erstes Düsenflugzeug in Rostock ab. Bis zur Nutzung von Strahltriebwerken in der zivilen Luftfahrt sollten aber noch fast zehn Jahre verstreichen. Erst am 6. April 1948 wurde eine Vickers Viking versuchsweise mit zwei solchen Triebwerken ausgestattet und absolvierte ihren Erstflug.

Die Ära der Transatlantik-Clipper

Der Multimillionär Howard Hughes trug wesentlich zur Weiterentwicklung der Luftfahrttechnologie nach dem 2. Weltkrieg bei. 1947 konstruierte er das bis heute immer noch größte Flugzeug der Welt – die hölzerne „Spruce Goose“, die allerdings zu einem finanziellen Desaster wurde. Nur ein einziges Flugzeug wurde gebaut. Erfolgreich wurde er hingegen mit der Fluggesellschaft TWA, die er 1939 kaufte und zur weltgrößten Airline ausbaute. Flagschiff wurde die von ihm mitkonzipierte viermotorige Turboprop Lockheed Constellation und das Nachfolgemodell, die Super-Constellation. Unter den Piloten galt die Super-Connie als bestes dreimotoriges Flugzeug, weil oft eines der vier Triebwerke ausfiel. Trotzdem galt der Flieger als sehr sicher. Mit dem Aufkommen von Flugzeugen wie der Super-Connie wuchs auch das Passagiervolumen. Neue, größere Flughäfen wurden gebaut – einige davon, etwa der Flughafen in Gander/Neufundland oder in Shannon/Irland waren Auftankstationen auf dem Weg über den „großen Teich“.

Lernen aus Fehlern: Kein Unfall geschieht zwei Mal

Das Fliegen ist im Lauf der Zeit durch technischen Fortschritt immer sicherer geworden. Dennoch gab es immer wieder herbe Rückschläge. Einer solcher war die – zunächst – rätselhafte Absturzserie der ersten Düsen-Passagierflugzeuge vom Typ Comet in den Jahren 1953/54. In aufwändigen Untersuchungen konnten Techniker dabei die Unfallursachen ermittteln: Das Ausdehnen und Zusammenziehen der Druckkabine bei Start und Landung führte zu stark erhöhter Materialermüdung im Bereich von Türen und Fenstern. Nach einer bestimmten Anzahl von Flugzyklen kam es aufgrund von Haarrissen an den Ecken der fast quadratischen Fenster zum plötzlichen Versagen der Struktur, die zu einem explosionsartigen Druckverlust und damit zum Totalverlust der Flugzeuge führte. In die nachfolgende Jet-Generation wurden die Erkenntnisse aus den Unfällen berücksichtigt: weichere Metall-Legierungen kamen zum Einsatz, die Konzeption der Tragflächen wurde geändert und die Fenster wurden kleiner und stark abgerundet. Die Comet-Jets kamen danach nie wieder als Passagierflugzeuge zum Einsatz. Zudem nahm man die Suche nach der Unfallursache zum Anlass Flugschreiber zu installieren. Wenn irgendwann an irgendeinem Flugzeug ein Defekt auftritt, so kann dieser nur ein einziges Mal auftreten – und dann nie wieder. Die Möglichkeit der Wiederholung soll damit sofort und bei allen Maschinen des gleichen Typs ausgeschaltet werden.

Der Quantensprung der Boeing 707

Mit der Markt-Einführung der Boeing-707 im Jahr 1957 änderte sich der Transkontinentalverkehr massiv. Die Transatlantikstrecke konnte nun ohne Zwischenlandungen in Gander und Shannon bewältigt werden, denn die Reichweiten lagen je nach Typ bei 8.000 bis 9.000 km. Der Reisekomfort wurde höher, ebenso die Reisegeschwindigkeit von rund 890 kmh. Auch die große Ära der Transatlantik-Dampfer ging mit der Einführung der vierstrahligen Jets zu Ende. In der US-Film-Komödie „Boeing, Boeing“ (1965) mit Tony Curtis wurde die Verkürzung der Reiseflugzeit auf charmante Art thematisiert. Das Jet-Zeitalter war angebrochen und revolutionierte fortan auch die Kurz- und Mittelstrecken. 1963 brach auch bei der heimischen Austrian Airlines das Jet-Zeitalter mit der französischen Caravelle an.

1969: Erstflug für Jumbo-Jet und Concorde

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Erscheinungsbild: B747 am Flughafen Frankfurt

Waren Flugreisen bis in die 1960er-Jahre noch etwas Exklusives, änderte sich das mit dem erfolgreichen Erstflug der Boeing 747 am 9. Februar 1969. Plötzlich konnte man mit einem Flugzeug je nach Bestuhlung 370 bis 450 Passagiere über Kontinente hinweg transportieren. Die Maße des Jumbo-Jets waren beeindruckend: 70 Meter lang, 19 Meter hoch und eine Flügelspannweite von rund 60 Metern. Die Flugpreise sanken, weil die Betriebskosten des „buckligen“ Riesen deutlich niedriger waren als jene der kleineren Modelle. Eine neue Ära der Luftfahrt brach auch an als das britisch-französische Überschallflugzeug Concorde am 2. März 1969 aus dem Hangar des Werkes in Toulouse rollte. Erstmals konnte man die Strecke London/Paris –New York in bis 3,5 Stunden zurücklegen und landete wegen der Zeitverschiebung früher als man abflog. Doch die Erdölkrise machte den Plänen fortan weitere Überschallflugzeuge in der Zivilluftfahrt zu bauen, einen Strich durch die Rechnung. Die Concorde blieb zwar bis 2003 im Liniendienst der British Airways und Air France, war allerdings in erster Linie ein Prestigeobjekt. Der Unfall in Paris im Sommer 2001 machte auf die mittlerweile veraltete Technologie und die bestehenden Sicherheitslücken aufmerksam.

Rasante Zunahme des weltweiten Flugverkehrs

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Am Flughafen Frankfurt/Main

Mit dem Wachstum des europäischen Flugzeugherstellers Airbus begann die Vormachtstellung der US-Hersteller – mittlerweile fusionierte Boeing mit McDonnell-Douglas – zu wackeln. Fortan stand vor allem Kosteneffizienz beim Treibstoffverbrauch im Vordergrund. Verbessert wurden Triebwerkstechnologien sowie durch neue Flügelkonzeptionen auch die Aerodynamik. Verbundstoffe machen die Flugzeuge der jüngsten Generation – dem Dreamliner (Boeing 787) und dem Airbus A350 – deutlich leichter.

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Neueste Technologie und Verbundstoff im Rumpf: der A350 aus dem Hause Airbus

Der weltweite Flugverkehr nimmt weiterhin rasant zu. Rund 60 Mio. Flüge werden jährlich abgewickelt. Das globale Passagieraufkommen liegt bei mehr als fünf Milliarden. Seit Jahren ist das Flugzeug das sicherste Fortbewegungsmittel. Nach Angaben der UN-Luftfahrtorganisation ICAO und des Aviation Safety Network lag die Wahrscheinlichkeit, bei einem Flugzeugabsturz ums Leben zu kommen, in den 1970er Jahren im Durchschnitt etwa 27 Mal so hoch wie im Jahr 2015. In Zahlen ausgedrückt: Das Risiko tödlich zu verunglücken lag 2015 bei 1:29 Mio., 1959 immerhin bei 1:25.000. Das deutsche statistische Bundesamt hat 2011 ermittelt, dass im Flugverkehr pro Milliarden Personenkilometer 0,3 Verletzte und 0,003 Todesopfer zu beklagen sind. Im Vergleich dazu schneidet der Pkw mit 276 Verletzten und 2,9 Toten am schlechtesten ab.

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Das Wetter ist fast egal, geflogen wird so lange es geht.

Eine verärgerte Dame am Schalter einer Fluglinie: „Wie kann etwas, was 900 Kilometer in der Stunde fliegt, Verspätung haben?“

Was Passagiere heute eher Sorgen bereitet, sind Verspätungen wegen Überlastung des Luftraumes sowie die Enge der Kabinen in der Economy-Class. Dass die Freiheit über den Wolken grenzenlos ist, trifft da wohl eher nur auf Reisende der First- und Business-Class zu.

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Start ins Ungewisse

Aphorismen:

„Wer fliegen will, muss den Mut haben, den Boden zu verlassen.“ Walter Ludin


„Das Glück hat Flügel. Ist das ein Grund dafür, dass heute so viele Menschen fliegen?“ Willy Meurer

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