Freitag , 29 März 2024
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Mitternachtssonne, Nordatlantischer Ozean


Das heutige Bild entstand in einer Sommernacht im Norden Europas – zwischen Island und den Färöer-Inseln. Es war eine dieser unendlichen Mitternachtssonnentage im späten Juni. Und ich war an Bord der MS BERLIN als Lektor unterwegs. Knapp vor Mitternacht – etwa gegen 23 Uhr ging ich nochmals auf Deck und habe dieses Bild geschossen.

Das Meer ist eigentlich unfassbar für uns Menschen – und das in vielerlei Hinsicht. Es ist die Größe, die Weite und auch die Vielfalt, die viele von uns begeistert. Das gilt für Farben und Himmelserscheinungen – für Wolken, Sonnenauf- und Sonnenuntergänge gleichsam. Und der Mensch in seiner unendlichen Gier will sich alles aneignen und alles rücksichtslos ausbeuten.

Heute steht das Meer als ein Lebensraum, der von immer weniger Fischen und immer mehr Abfall „bevölkert“ ist. Wir haben uns bezüglich der Weltmeere nicht wirklich deklariert: wollen wir es als Nahrungsquelle, als Ort der Erholung, oder doch lieber als Mülldeponie? In oder auf der Mülldeponie machen wir nicht Urlaub. In der Mülldeponie fischen wir auch nicht.

Homo sapiens will aber immer alles. Alles muss so sein, wie er sich das vorstellt. Und das ist die Wurzel allen Übels. Es ist kein Raum für Sein-Lassen. Dieses Konzept des Sein-Lassens gibt es im Hirn des Homo oeconomicus nicht. Es muss immer etwas geschaffen werden – etwas muss getan werden. Ohne Tun geht gar nicht. Und am Ende des Tages ist man müde vom vielen Tun.

Tun, so wird uns eingeredet, ist wichtig, denn das macht frei. Das stimmt nur leider nicht. Frei-Sein bedeutet nämlich den Gedanken freien Lauf zu lassen und Dingen Raum zu geben. Wir aber quälen uns mit dem Tun so sehr ab, dass wir zu müde sind, um über uns nachzufühlen. Wir können und wollen nicht frei-lassen – aus Angst davor, dass uns etwas entgeht und entgleitet. Und das macht uns unfrei. Die Jagd nach Geld, Macht, Konsumgütern frisst uns auf.

Sunset, Sonnenuntergang

Die Sonne geht unter und gleich danach wieder auf

AmLiebstenReisen sieht sich als „Entschleuniger“ dieser Prozesse. Ich hatte immer den Gedanken im Kopf, Menschen dazu aufzufordern, innezuhalten und zu sehen – egal wo man gerade ist. Das Konzept ist nicht aufgegangen, denn mir folgen nur wenige Leser. Doch die, die mir folgen, sind treu und wahrhaftige Freunde dieser Denkweise.

Ich folge diesem einmal eingeschlagenen Weg weiter – weil ich davon überzeugt bin. Und daher werde ich das weiterführen – mit all meiner zur Verfügung stehenden Mittel.

Danke fürs Zuhören.






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