Die Idee eines Hauptbahnhofs für Wien gab es schon seit 1870 – allerdings wurden die Pläne immer wieder verworfen. In den 1990er Jahren wurde sie dann schließlich beschlossen. Bis zum Baugein und der Eröffnung sollten allerdings noch ein paar Jahre vergehen.
2003 unterzeichneten Bund, die Stadt Wien und ÖBB eine Absichtserklärung, das Projekt gemeinsam zu realisieren. Zunächst ging es darum, den alten Südbahnhof abzutragen. Der neue Bahnhof sollte nicht mehr als Kopfbahnhof mehr sein, sondern als Durchgangsbahnhof konzipiert werden.
Zur Gestaltung des geplanten neuen Stadtteils wurde 2004 ein internationales Expertenverfahren für den Masterplan Stadtteil Wien Südbahnhof ausgeschrieben. Der daraus hervorgehende Masterplan wurde dann vom Wiener Gemeinderat einstimmig beschlossen. Vorgesehen war darin ein Bauvolumen von rund einer Mio. Quadratmeter Bruttogeschoßfläche, darunter mehr als eine halbe Mio. Quadratmeter Büroflächen, 5.000 Wohnungen (für 13.000 Menschen) sowie acht Hektar Park.
Herzstück sollte der neue Hauptbahnhof mit zehn Bahnsteiggleise davon zwei für die Schnellbahn. Offiziell eröffnet wurde der Bahnhof im Dezember 2014 – komplett fertig gestellt wird er im kommenden Dezember.

Hauptbahnhof Wien im März 2014 – vom hölzernen Bahnorama-Turm, der eigens für die Bevölkerung errichtet wurde, um den Baufortschritt in der neuen Bahnhofscity zu dokumentieren
Nach kompletten Fertigstellung sollen mehr als 1.000 Züge mit 145.000 Menschen pro Tag den Bahnhof nutzen. Der Bahnhof soll als Taktknoten für Österreich dienen, wobei Fernzüge zur vollen und halben Stunde Anschlüsse in den Achsen Nord-Süd, West-Ost und zum Flughafen bieten. Entfallen wird das Wenden von Zügen. Auch Leerfahrten sollen reduziert werden. Das Betriebskonzept sieht übrigens vor, dass internationale Fernzüge nur noch eine Haltezeit von drei Minuten haben sollen.