Freitag , 20 September 2024
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Ein Jahr AmLiebstenReisen.at – ein Resümee


Ein Jahr lang schreibe ich für diesen Blog jetzt schon. Von meinen über 12.000 Fotos habe ich noch nicht einmal ein Prozent publiziert. Ein großer Teil schlummert noch in Form von Negativstreifen in verschiedenen Ordnern. Es gibt also noch genügend Stoff. Ähnlich verhält es sich auch mit den Reisezielen…..Aber über was schreibe ich denn hier eigentlich?

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Wenn ich über das Reisen referiere, kommt ganz oft die Frage: „Na, wo hat es dir denn am besten gefallen?“ Ich antworte darauf meist nur mit einem Wort und das lautet „überall“. Und ich meine das auch so. Ich bin kein Fan großer Hotelanlagen und auch kein passionierter Kreuzfahrer – dennoch hat es mir, wenn es die Gelegenheit gab, auch mal in so einem Riesen-Resort gefallen.Auch die Seereisen waren immer spannend. Gefallen hat es mir aber vor allem deswegen, weil überall Menschen am Werk sind und weil sie es sind, die das eigentliche Reise-Abenteuer ausmachen. Angeblich habe ich mich schon als Kind gerne mit irgendwelchen fremden Leuten unterhalten – und ich hatte die Passion überall hinzufahren, wohin es möglich war. Große Faszination übte die Auslage eines Reisebüros in meiner Heimatstadt Klagenfurt auf mich aus. Dort sah ich das erste Mal die Londoner Tower-Bridge und die hat es mir angetan.

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Meine bildnerischen Aktivitäten mit 5 Jahren

Ich reise heute aus beruflichen Gründen – nicht zu Kongressen oder Konferenzen, sondern um Bilder und Impressionen einzufangen und anderen davon zu erzählen. Und jetzt kommen wir schön langsam zum wichtigsten Punkt – und der lautet: Nicht jeder will überall hin, weil verschiedene Destinationen eben einfach verschieden sind. Je näher man dem Äquator kommt, desto größer wird die Zahl jener Tiere mit denen man weder Bett noch Wohnraum teilen will. Das ist ein Faktum. Ich muss noch heute über den alten Lonely Planet über Fiji lachen, weil da zu lesen war: „Es ist wunderschön hier, aber ich habe nirgendwo auf der Welt größere Kakerlaken gesehen als in Fiji.“ Die Kakerlaken und Spinnen haben mich nicht davon abgehalten, irgendwohin zu fahren. Das gleiche gilt auch für den Komfort: Da fällt mir immer wieder mein lieber Freund Martin ein, der in seinem Tuvalu-Buch (hier habe ich ihn dazu interviewt http://www.pressetext.com/news/20140312001 ) beschreibt, wie weit er mit seinen eigenen ursprünglichen Vorstellungen über die Südsee-Inselgruppe daneben lag. Das Leben in vielen Regionen ist hart – und das formt die Menschen. Zudem gibt es auf der globalen Tourismus-Landkarte immer noch die berühmten weißen Flecken – und das bedeutet, dass die dortige Infrastruktur nicht auf Fremdenverkehr eingestellt ist. Gästehäuser gibt es wohl – aber weder Strände noch Entertainment-Angebote. Ich erinnere mich an meinen Aufenthalt in Kiribati im Jahr 2001 – als ich nach drei Wochen wieder zurück nach Fiji kam, empfand ich das exotische Fiji wie Europa. Ich liebte es trotz des fehlenden Komforts dort so sehr – weil es so viele Dinge zu entdecken gab. Und außerdem schätze ich Authentizität – und das habe ich dort zu 100% erlebt.

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Haus in Butaritari, Gilbert Islands/Kiribati

Wie finde ich mein Reiseziel?

Die Vorstellungen, was man als entspannend oder erholsam findet, klaffen weit auseinander. Wer gerne mit seinen Kindern auf Badeurlaub fährt, wird einen Sandstrand mit flachem Meereszugang mehr mögen als eine scharfkantige Felsküste. Es gibt Spezialisten, die darüber Bescheid wissen und es gibt kluge Verkäufer, die dem Kunden auf den Zahn fühlen, um herauszuhören, was er sich wünscht und was nicht. Ich will an dieser Stelle nicht die Vorteile eines Reiseziels hervorheben und gegen ein anderes abwägen. Das ist Aufgabe eines Reisebüros mit Fachpersonal. Und das ist der Vorteil eines persönlichen Gesprächs gegenüber einer Internet-Anfrage. Doch im Internet erfahren wir, was es alles gibt, wir sehen Fotos und können Hotels anschauen und uns über einen Urlaubsort informieren.

Und dann gibt es noch Blogs, wo Menschen über ihre Reisen erzählen –auf (mehr oder weniger) sehr persönliche Art und Weise. Mein Hintergrund ist der Journalismus, den ich seit mittlerweile fast 25 Jahren betreibe. Mein Blog ist ein Bilderbuch mit vielen kleinen Geschichten um diese Bilder – mit Artikeln über Destinationen. Aber er liefert vor allem Abbilder dieser Welt und ihrer Schönheit, ihren Bewohnern und ihren Reisenden. Viele der Abbilder sind Momenti – kurze Abrisse des Geschehens. Sie sollen Lust machen, die Welt zu entdecken – und in Wirklichkeit fängt diese Entdeckungsreise bereits hinter (und auch vor) der eigenen Haustüre an.

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Wenn man nicht redet, erfährt man auch nichts

Der einjährige Geburtstag – ein Dankeschön

Ich habe mir meinen Blog so vorgestellt wie er ist. Genau so. Ich habe andere Blogs gesehen und gelesen und habe mir meinen so ausgewählt, dass er mir entspricht. Ich mag Geschichten und finde, dass das blosse Aneinandereihen von Fakten keine Geschichte ist. Geschichten haben eine Dramaturgie, Fakten nicht. Fakten mögen dramatisch sein, aber deshalb haben sie noch lange keine Dramaturgie. Die Seele einer Geschichte sind immer Menschen. An dieser Stelle muss ich lachen, weil mich die Seereise in die Antarktis, dem einzigen Kontinent, der nicht permanent bewohnt ist, so fasziniert hat. Doch waren es dort auch Menschen, die ihre Spuren hinterlassen haben und die Dramatik der Umgebung, dieser unfassbaren Landschaft, die man in Wirklich nur unzureichend beschreiben kann. Also sind es wieder nur die Menschen, die diese Geschichten bewegen. Letztlich ist das, was uns als Menschen am meisten bewegt die Interaktion mit unsereins. Und Geist bekommen Dinge erst dann, wenn sie mit einer gewissen Hingabe erfolgen. Der chinesiche Sinnspruch „Der Geist, der allen Dingen Leben verleiht, ist die Liebe“ trifft es punktgenau. Das bedeutet, dass auch dieser Reise-Blog mit der Liebe zu tun hat. Dankbar bin ich heute vor allem jenen Mitmenschen, die dieses Projekt unterstützt haben und es immer noch unterstützen.

Ich widerstehe der Versuchung diesen Blog mit Unrat zu füllen, nur damit mehr Content vorhanden ist, der zu noch mehr Zugriffen führt. Es zählt, wie auch in der Musik, nicht die Vielzahl der gespielten Noten, sondern die Qualität der Komposition und der Interpretation.

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No Stress – Laden auf der Kapverdeninsel Sal

Großer Dank geht an meine treuen Freunde und Geschäftspartner – allen voran dem großartigen Team von FTI , mit dem mich mittlerweile eine sehr schöne Freundschaft verbindet. Wir arbeiten sehr intensiv daran, diese Verbindung zu vertiefen und noch mehr zu gemeinsam zu erarbeiten. Vor allem aber teilen wir die Freude am Reisen und den Enthusiasmus am Schaffen. Danke Euch herzlichst!FTI Touristik

 

Wir gehen jetzt also in ein weiteres Jahr und werden weiterhin viele schöne Geschichten bringen – bunte Bilder und viel Liebe! Danke Euch allen für das Lesen des Blogs

 

 

Wolfgang (der gelegentlich lacht)

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King of the Falklands






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