Samstag , 5 Juli 2025
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Village Life, Domboshava Village, Mashona Land, Zimbabwe


Zu einem der schönsten Erlebnisse meines Zimbabwe-Aufenthalts wurde der Besuch des Domboshava Village im Mashona Land etwa 50 km außerhalb von Harare. Wir waren eine sehr kleine Gruppe – allerdings mit sehr engagierten Kolleginnen und Kollegen. Grund dieses Ausflugs war ein sensationelles Bildungsprojekt, das ein alter Dorf-Chef hier im Niemandsland ins Leben gerufen hatte. Er gründete praktisch mit Null-Kapital eine weit über das Dorf reichende Bibliothek, die den Menschen den Zugang zur Weltliteratur ermöglichen sollte. Das Entlehnsystem war sehr einfach, aber  nichts destotrotz effektiv. Bücher organisierte der großartige Mann über zahlreiche Organisationen und auch über Verlage in England und Südafrika. Jedes Mal, wenn Gäste hierher kamen, brachten sie auch etwas mit. So wuchs diese Bibliothek zu einer stattlichen Institution heran.

Unser Besuch galt natürlich dieser Bildungseinrichtung. Aber das Tolle daran war, dass wir fast den ganzen Tag im Dorf waren und viele Bewohner kennengelernt haben. Was ich hier so sehr mochte, war dass die Menschen alle so offenherzig und freundlich waren. Im Nu war das Eis gebrochen und wir haben mit den Kids herumgeblödelt, sind im Dorf herum geführt worden, man hat für uns gekocht und gesungen. Wir haben alle zig Fotos gemacht, weil es Spass gemacht hat und weil alle extrem entspannt waren. Und so fiel uns der Abschied sehr schwer.

Ich habe hier nur zwei Bilder dieses wunderbaren Abenteuers herein genommen. Das eine war so lieb, weil diese Mutter uns voller Stolz ihr Baby gezeigt hatte und die anderen Frauen rundherum gestanden sind. Das andere war das Verabschiedungskommittee bevor wir wieder abgefahren sind – und an den Gesichtern kann man sehen, dass es ihnen auch mit uns gefallen hat.

Eines möchte ich hier noch anmerken, weil das immer wieder nachgefragt wird. Ich habe auf dieser Reise keinen einzigen Menschen getroffen, der über sein Schicksal lamentiert oder gejammert hätte. Die Zeiten waren (und sind) immer noch sehr hart in Zimbabwe. Doch kein Mensch kam auf die Idee in einer Konversation zu sagen: Du hast es ja gut, weil Du kommst aus Europa und wir haben es hier so schlecht……Ganz im Gegenteil: Diese Menschen haben eine unglaubliche Würde und einen Stolz. Sie begegneten uns auf gleicher Augenhöhe und freuten sich, wenn sie etwa im Harare Jazzclub uns zu Fuss zum Hotel begleiten durften, damit wir ja sicher zurückkommen. Als ich einen jungen Mann erzählte, dass ich über Reisen schreibe, sagte er: „Bitte erzähle Deinen Lesern, dass es hier schön und sicher ist.“ Und noch eines: Diese Menschen hatten einen großartigen ‚Sense of Humour‘ – den man hierzulande manchmal vergeblich sucht. Wir hatten unzählige Male Lachsalven auf Straßenecken in Bulawayo oder in Harare, weil irgendwer irgendetwas sagte und wir daraufhin alle losprusteten. Das war mein Eindruck von diesem absolut großartigen Land.

Ein sehr schönes Erlebnis hatte ich auch mit einem Shona-Künstler der Steinfiguren herstellte und nur noch eine einzige für mich übrig hatte. Doch diese Frauenstatue hatte ein Cut auf der Unterlippe. Ich sagte ihm: „Das macht sie irgendwie besonders“. Er lachte, nahm die Figur und schnitze sie leicht nach, so als würde er ihre Verletzung auf der Lippe heilen wollen. Und tatsächlich hat er es geschafft, dass vom Cut nur noch eine kleine Narbe übrigblieb. Er hat mir diese Figur fast geschenkt, was ich nicht annehmen wollte. Aber seine Freude darüber, dass ich sie so gerne mochte, war so groß. Wir ließen uns dann sogar noch gemeinsam fotografieren.

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Domboshava Village

 

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Time to say Goodbye






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