Der Doppel-Inselstaat St. Kitts und Nevis ging aus den britischen West-Indies hervor. Seine Geburt war nicht ganz so einfach, was aber nicht mit diesen beiden Inseln zu tun hatte, als vielmehr mit einer dritten namens Anguilla. Die Anguillaner hatten nämlich eine Antipathie gegenüber den Kittians, die in diesem „Triumvirat“ die Vormachtstellung über haben sollte.
Die Anguillaner wehrten sich dagegen, die britische Armee marschierte ein und fand anstelle von Revoltierenden nur Ruhe und Frieden. Daraufhin entschied man sich in London, Anguilla aus diesem Verbund zu lösen. Übrig blieben dann St. Kitts (damals noch St. Christopher genannt) und Nevis, die langsam auf ihre Unabhängigkeit vorbereitet wurden und diesen Status schließlich 1983 erreichten.
Mit einer Fläche von rund 270 km2 gehören die beiden zu den kleinsten selbständigen Staaten der Welt (das achtkleinste Land) und zum kleinsten der Karibik. St Kitts misst 176 km2, Nevis 93 km2. Die Nevisianer finden, dass die Bewohner des größeren St. Kitts nicht sehr nett sind zu ihnen. Daher gibt es seit den 1990er Jahren Unabhängigkeitsbestrebungen der 11.000 Nevisianer. Diese sind allerdings in den vergangenen Jahren etwas verstummt.
Irgendein Volkswirtschaftler hatte vorgerechnet, dass eine Unabhängigkeit ruinös für Nevis wäre. Haupteinnnahmequelle für Nevis ist der Tourismus. Es gibt ein großes Resort – und dort ist fast ein Drittel der Nevisianer beschäftigt. Die anderen Unterkünfte sind klein und sehr intim. (ich habe über Montpelier schon einmal hier geschrieben).
Der Name „Nevis“ leitet sich vom spanischen Wort „nieves“ ab, was so viel heisst wie „Schnee“. Als Kolumbus hier segelte, hatte er beim wolkenumhüllten Nevis Peak den Eindruck, es handle sich um Schnee. (St. Kitts war übrigens die Insel, die er nach sich selbst benannte).

Willkommen auf Nevis: Der Tourismus spielt eine wichtige Rolle als Einnahmequelle. Allerdings setzt man hier auf Qualitätstourismus, nicht auf Masse
Der Tourismus hat sich in den vergangenen jahren gut entwickelt. Nevis gilt als eine der teuren Inseln, da sich ein Qualitätstourismus hier etabliert hat. Neben dem Four Season’s Resort gibt es eine Handvoll kleiner Unterkünfte – teilweise in alten Zuckerrohr- oder Palmplantagen, die sehr exquisit sind und zahlungskräftiges Publikum aus den USA anziehen sollen.
Postalisch sind die beiden Inseln St. Kitts und Nevis unabhängig voneinander – das heisst, dass jede der beiden Inseln eine eigene Postverwaltung besitzt und daher auch das Recht eigene Briefmarken zu emittieren. Auch damit werden Devisen in die Staatskassa gespült. Denn in den vergangenen Jahren war man nicht gerade sparsam mit der Menge an herausgebrachten Briefmarken.

Inselgeschichte auf Briefmarken zum 10. Jahrestag der Unabhängigkeit 1993 verausgabt. Die beiden Sterne auf der Flagge symbolisieren die beiden Inseln

Geschichtsträchtrige Namen: Montpelier Plantation und das Sub-Postamt Gingerland