Die ersten Siedler kamen nur zufällig hier her. Sie waren auf dem Weg in die Kolonie Jamestown/Virginia. Doch ihr Schiff fuhr direkt auf das Riff von Bermuda. Das geschah 1609. Drei Jahre später wurde St. George’s gegründet – und gilt seither als die älteste, durchgehend bewohnte britische Siedlung in der Neuen Welt.
Obwohl Bermuda – aufgrund seiner Zugehörigkeit zu Großbritannien – in beiden Weltkriegen mit dabei war, wurde hier nie etwas zerbombt oder sonstwie zerstört. St. George’s koloniale Vergangenheit ist hier wie ein Bilderbuch aufgeschlagen und lädt zum Flanieren ein. Die Stadt, die bis 1815 die Hauptstadt der Insel war, ist nämlich keinesfalls tot, sondern durchaus lebendig.
Weil man hier auch eine gewisse Art des ‚britischen Humors‘ pflegt, gibt es am Pier einen rekonstruierten Pranger und zum großen Gaudium der amerikanischen Gäste (die gerne hierher kommen) einen so genannten Tauchstuhl, bei dem heute Freiwillige das über sich ergehen lassen, was man einst schwatzhaften Frauen als Strafe antat: Ein unfreiwilliges Tauchbad im Hafenbecken.
St. George’s ist eine atemberaubend schöne historische Stadt, die seit 2000 auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste steht. Lustiges Detail am Rande ist auch, dass Bermuda seit mittlerweile 409 Jahren britisch ist. Bisher gingen die Referenden zur Frage der Unabhängigkeit stets so aus, dass sich eine Mehrheit für den Verbleib an Großbritannien entschied.

Lebendiges Freilichtmuseum
Weitere Informationen über Bermuda gibt es hier: http://www.gotobermuda.com/