Die langen Südsommertage in der Antarktis sind ein wahres Spektakel an Farben. Ganz speziell sind die Sonnenuntergänge, die zu einer kurzen Dämmerung führen. Die Nächte bleiben hell – und jeder, der versucht zu schlafen, bemerkt das auch: Ohne Augenklappen oder Raumabdunkelung funktioniert das nicht. In der Nähe zum Festland sorgt das Gekreische von Pinguinen und Seevögeln für eine durchgängige Geräuschkulisse.
Der Kontinent erwacht aus seinem Winterschlaf und holt innerhalb kürzester Zeit das auf, wofür andere monatelang Zeit haben. Alles erwacht zu Leben – und es ist unvorstellbar, dass im Winter hier absolut kein Leben herrscht – sondern nur der Wind pfeift und es bestenfalls dämmert.
Der Lemaire-Kanal war schon einmal hier. Die Durchfahrt durch diese Passage gehört zu den schönsten Szenerien der antarktischen Halbinsel. Die spektakuläre Kulisse mit den bis zu 1.000 Meter hochaufragenden Bergen und dem stellenweise nur knapp 700 Meter breiten Kanal, der sich hier durchwindet, ist atemberaubend.
Ich war, trotz der unendlichen Müdigkeit, zwei Stunden lang an Deck um diesem Farbspektakel beizuwohnen. Die meisten Passagiere standen an der Vorderseite des Schiffes – um die Durchfahrt zu fotografieren. Nur wenige bemerkten, dass dieser Sonnenuntergang die Eisberge rundherum in eine bunte Palette tauchte, die sich im Minutentakt veränderte. Man kam aus dem Staunen nicht mehr heraus…….und der Schlaf wich aus mir. Eine Tatsache, die ich am nächsten Morgen voll zu spüren kam.
Die Antarktis übt ungeheure Anziehungskraft auf Menschen aus – wer einmal hier war, will unbedingt wieder zurückkommen. Antarktisreisen beginnen entweder in Punta Arenas (Chile) oder in Ushuaia (Argentinien). Frühest mögliche Abfahrten sind November, die letzten Fahrten finden im Feber/März statt.
Weitere Informationen:
http://www.hurtigruten.com/de/